Tiefer Schmerz und Kinderliebe

Bahram* und Jihane* stammen aus dem Iran. Jihanes Großvater war Christ, und so kam Jihane schon früh mit dem Glauben in Kontakt. Bahram hingegen wuchs als Moslem auf. Er war mit seiner Religion aber nicht zufrieden, sondern suchte nach tieferen Antworten. Dabei studierte er das Judentum und das Christentum. Er las die Bibel und auf diese Weise lernte er Jesus Stück für Stück kennen.

Bahram und Jihane lernten sich in der Baptistenkirche kennen, die einzige evangelische Denomination, die damals im Iran geduldet wurde. Vor elf Jahren wurden alle Kirchen geschlossen, und die Verfolgung nahm zu. Im Zuge dieser Verfolgungswelle verloren Bahram und Jihane ihre einzige Tochter, gerade mal drei Monate alt. Sie brachten sie für eine Behandlung ins Spital, und man sagte ihnen, sie habe nicht überlebt. Was wirklich geschah, wissen sie nicht. Dieses schmerzliche Erleben prägt das Ehepaar bis heute. Gleichzeitig erfüllt es sie mit einer großen Leidenschaft und Liebe für Kinder.

Seit ihrer Flucht aus dem Iran leben Bahram und Jihane in der Türkei. Hier leiten sie Jugendliche und Kinder im Bibellesen und in der Anbetung an. Sie verbringen Zeit mit ihnen und sind wie Eltern für sie. In der Zwischenzeit haben sie auch ein Zertifikat für die Leitung von Kindertagesstätten erlangt. Aktuell finden die Treffen in öffentlichen Gebäuden oder im Park statt, wenn das Wetter gut ist. Das Ehepaar wünscht sich aber, eine eigene Kindertagesstätte zu eröffnen. Ihre Herausforderung ist jetzt, ein Konzept einzureichen, wie sie sich diese christliche Arbeit vorstellen – in einem muslimischen Land eine heikle Angelegenheit. Zudem stehen Iranerinnen und Iraner in der Türkei unter Dauerstress, da sie jederzeit mit der Rückschaffung in ihre Heimat rechnen müssen.