Der richtige Zeitpunkt

Daniel informiert die Teilnehmenden unserer Gruppe: »Die hier wohnende Familie hat einen sozialen Absturz erlebt. Vor einigen Monaten wurden die erwachsenen Söhne plötzlich psychisch krank. Mit einem Mal war die Familie sozial isoliert, die Mutter verlor die Arbeitsstelle. Sie war überzeugt, ihre Familie sei verflucht. Und auch in der Kirche waren sie nicht mehr erwünscht.«

Wir betreten den Vorgarten, und die Frau kommt uns mit ihrer Tochter entgegen. Wir sprechen mit ihr, und sie erzählt uns, dass sie verflucht sei, dass die Leute über sie lachen und sie nicht mehr in die Kirche dürfe, um Busse zu tun.

Gott legt uns Dinge aufs Herz, und wir beginnen, ihr diese zuzusprechen. Vor allem aber sprechen wir mit ihr über das Evangelium. Unsere Hauptbotschaft ist, dass sie direkt bei Jesus Busse tun kann. Dass er für sie am Kreuz gestorben ist und dass sie ihn in ihr Herz einladen kann. Das könne sie zu Hause machen, dazu brauche sie keine Kirche zu besuchen.

Das interessiert sie und sie fragt: »Wie kann ich das machen – Jesus einladen? Wie soll ich denn beten?« Da betet Sandra für sie und sagt der Frau, sie könne ihr das Gebet nachsprechen. Die Frau sagt Sandra Satz für Satz des Übergabegebets nach. Im Anschluss erklären wir ihr, dass sie jederzeit persönlich mit Jesus reden könne.

Wir sind fast eine Stunde bei ihr. Dabei beten wir auch für ihre Tochter und für die psychisch kranken Söhne. Alle haben das Gefühl, dass an diesem Tag etwas sehr Wichtiges geschehen ist. Die Frau ist voller Freude und bittet uns, wiederzukommen.

Als wir wieder gehen, sagt uns Daniel, dass sie ihm noch nie so lange zugehört habe, als er ihr vom Evangelium erzählen wollte. Bisher habe sie immer abgeblockt. Er sei sehr überrascht, dass sie das Gebet nachgesprochen habe. Gott hat uns im richtigen Zeitpunkt zu ihr geführt, als ihr Herz für das Evangelium offen war.