
Südsudan: Ein Vers, ein Leben
Die Geschichten von Adam, Mose und Abraham kannte er aus dem Koran, doch in der Bibel begegnete er ihnen neu. Dort erkannte er einen größeren Zusammenhang – Gottes Plan mit der Menschheit. Diese Klarheit fehlte ihm im Koran.
Er wollte mehr verstehen und suchte nach einer Bibel. Ein Absolvent des AVC-Trainingszentrums in Maban schenkte sie ihm. Ohne sich in den Kapiteln auszukennen, begann er zu lesen. Nur eines wusste Ali sicher: Er wollte den Ursprung dieser Worte begreifen.
Zwei Bücher fesselten ihn besonders. Die Sprüche erinnerten ihn an einen Lehrer aus der Grundschule, der oft Lebensweisheiten zitierte etwa »Besser spät als nie« (vgl. Sprüche 13,4) oder »Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein« (Sprüche 26,27). Das Hohelied sprach ihn an, weil es von Liebe und Weisheit erzählt. Beides bereitete sein Herz auf das vor, was kommen sollte.
Dann kam der Wendepunkt. Die Worte Jesu im Neuen Testament berührten sein Herz tief. Die Gebete, die Jesus seinen Jüngern lehrte, wurden zu seinen eigenen. Schließlich traf Ali die klare Entscheidung, sein altes Leben hinter sich zu lassen und Christus nachzufolgen.
Heute sagt er: »Jesus hat mich vom Islam befreit. Ich möchte diese Liebe an mein Volk weitergeben.«
Worte öffnen Herzen, oft unterschätzen wir ihre Kraft. Ein Lehrer, ein Bibelvers, ein geschenktes Buch können ein Leben für immer verändern.

