Report 3/2022 Georgien Abchasien
22. Juli 2022

Paradies in Trümmern

GEORGIEN/ABCHASIEN
Abchasien – trotz paradiesischer Landschaften ist diese Region den wenigsten ein Begriff. Dabei müsste es dort aufgrund des sonnigen und milden Klimas von Touristen nur so wimmeln! Vor Einreisen wird aber immer wieder gewarnt.

Anfang der 1990er Jahre tobte ein blutiger Unabhängigkeitskrieg, durch den Abchasien die Loslösung von Georgien anstrebte. Seither betrachtet sich die Region am Schwarzen Meer im Süden des Kaukasus als selbstständiger Staat, obwohl sie völkerrechtlich immer noch als Teil Georgiens gilt. Trotz vordergründiger Beruhigung der Lage kann ein erneutes Aufflammen des Konflikts nicht ausgeschlossen werden.

Offene Wunden
Abchasien hat es nie geschafft, sich von diesem Krieg zu erholen, dessen Spuren noch immer sichtbar sind, sowohl an den Gebäuden als auch im Leben der Menschen. Einst prächtige Bauten verfallen mehr und mehr; die Industrie stirbt aus. Abchasien hat nur rund 200 000 Einwohner; Tendenz sinkend. Die Mehrheit lebt unter der Armutsgrenze. Drogen- und Alkoholmissbrauch sind weit verbreitet.

Inmitten von Abchasien existiert eine kleine Bevölkerungsgruppe, die Mingreli. Laut Statistiken sind es um die 3200 Personen. Diese werden weder als georgische noch als abchasische Staatsbürger anerkannt. Demzufolge sehen auch ihre Lebensbedingungen nicht rosig aus. Ein Anspruch auf Bildung und medizinische Versorgung bleibt ihnen verwehrt.

Heilung beginnt
Dieser Missstand bewegt Vasily. Er ist Pastor einer von AVC in Krasnojarsk gegründeten Gemeinde. Von dort aus wirken er und sein Team nach Abchasien hinein, um Abchasier und Mingrelier die Liebe Gottes erfahren zu lassen und Gemeinden zu gründen.

Kürzlich ist ein Ärzte-Ehepaar aus Krasnojarsk auf eigene Kosten für einen Monat dorthin gereist. Wie üblich in unseren Projekten in Abchasien, investieren unsere Partner die Arbeitskraft, und AVC trägt die Kosten für den Aufwand, hier z.B. die Medizin. Vor Ort behandeln sie kostenlos Kinder und Bedürftige. Vor der provisorischen Arztpraxis bilden sich lange Schlangen. Es folgte auch ein Einsatz von Zahnärzten. Erfreulich zu sehen: Die materielle Not macht Menschen empfänglich für geistliche Versorgung, sodass unsere Ärzte auch von Demjenigen berichten können, der selbst seelische Wunden zu heilen vermag. Viele Jugendliche sind offen für Jesus und die Gute Nachricht. In diese junge Generation wollen wir stärker investieren.

Wir unterstützen, wo die Not am grössten ist, und helfen auf vielfältige Weise. Aber das ist nur der Anfang. Wir haben den Wunsch, mehr für das kriegsgebeutelte Land und seine Einwohner zu tun.

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