Kosovo News
22. September 2023

Nähen für die Zukunft

KOSOVO
Im Kosovo lernen Roma-Frauen zu nähen und ein kleines Unternehmen zu führen. Der Name des Projekts »Hands of Hope« ist Programm: Die Resultate dieser Handarbeit bringen Hoffnung.

Unter dem Namen »Hands of Hope« führen die Partner von AVC im Kosovo eine Reihe von Nähschulen für Frauen. Ein gutes Dutzend Teilnehmerinnen aus der Roma-Community besucht eine solche Nähschule in Prishtina. Was als Wochentreff bei Kaffee und Gesprächen begann, hat sich zu einem kleinen sozialen Unternehmen entwickelt. »Am Anfang trauten sich diese Frauen kaum etwas zu. Sie glaubten nicht, dass sie es schaffen könnten, mit einer Nähmaschine umzugehen«, erinnert sich Kursleiterin Leonora. »Mit viel Geduld konnten wir sie überzeugen, dass es sich lohnt, dies zu erlernen.« Dabei entstanden schöne Taschen, die im Laden des Roma-Zentrums ausgestellt und verkauft werden.

Eine neue Sicht der Dinge
Dann begann Leonora, die Taschen in den sozialen Medien zu bewerben. Es trafen Bestellungen ein. Als einmal 100 Stück geordert wurden, fragte Leonora die Näherinnen: »Könnt ihr jeden Tag zwei Stunden daran arbeiten? Sonst schaffen wir es nicht, die Lieferfrist einzuhalten.« Ein Raunen ging durch die Reihen, diverse Verpflichtungen wurden vorgebracht. »Kein Problem«, sagte Leonora, »dann storniere ich den Auftrag.« Doch als sie zum Telefon griff, riefen die Frauen: »Nein, warte! Wir werden Zeit dafür finden!«

Kurz darauf hatten einige Romnja auch Gelegenheit, an einer Business-Schulung von AVC teilzunehmen, und wurden an unternehmerisches Denken herangeführt. Leonora berichtet: »Zuvor hatten sie nicht danach gefragt, woher die Stoffe kamen, wer ihre Nähmaschinen finanzierte, wieviel der Strom, der Transport, das Marketing kostete.« Die Frauen erkannten dankbar, dass ihnen viel Wohlwollen entgegengebracht wurde – damit sie die Taschen herstellen und ein kleines Einkommen für sich und ihre Familien generieren konnten.

Die Kraft des Gebets
Leonora betont, dass dieses Training nicht nur eine geschäftliche Seite habe: »Es ist ein Schlüssel für uns, um das Vertrauen von Roma-Familien zu gewinnen und das Evangelium mit ihnen zu teilen.« Sie erzählt das Beispiel einer Romni, die sich nach vielen Kämpfen von ihrem Mann trennte. Die Tochter lebte beim Vater, der kleine Sohn bei der Mutter, die als Alleinerziehende nun Not litt. Sie fasste sich ein Herz und nahm an unserem Business-Training teil, wo ein Mitarbeiter von AVC für sie betete. Eine Woche später kam sie lächelnd zum Treff. Was war passiert? Die anderen Frauen wussten es schon: Sie hatte sich mit ihrem Mann versöhnt. Eine Romni brachte es auf den Punkt: »Das ist die Kraft des Gebets.«

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