AVC Report Mali
30. Dezember 2022

Dank ist ... ein helles Kinderlachen

MALI
Bildungsnotstand, Armut und Elend, wohin das Auge reicht. Und doch ist in Mali die Hoffnung spürbar, der morgige Tag werde besser als das Heute.

Aktuell versucht Mali, ein Binnenstaat in Westafrika, einen massiven demographischen Wandel und politische Unruhen in den Griff zu kriegen. Militante islamische Gruppierungen, die immer tiefer ins Land dringen und bereits den Norden in eine für Nichtmuslime lebensgefährliche Zone verwandelt haben, erschweren die Lage zusätzlich.  

Ausweg aus der Sackgasse 

AVC Néhémie Mali führt seit einigen Jahren ein Schulzentrum, das einen exzellenten Unterricht von der Vorschule bis zur Oberstufe bietet. Noch bis vor drei Jahren erfolgte in der Regel der Eintritt in ein öffentliches Gymnasium. Doch spätestens hier zerschellten die Hoffnungen auf höhere Schulbildung. Nicht aufgrund mangelnder Lernbereitschaft der Kids, sondern wegen des desolaten Zustands der öffentlichen Schulen. Unter 16-Jährige stellen in Mali die Hälfte der Bevölkerung. Es fehlt an Lehrkräften. Und die wenigen, die es gibt, streiken mehrere Wochen im Jahr. Das Resultat: reihenweise Schulabbrüche und sehr hohe Durchfallquoten bei den Prüfungen.

Zu wissen, in welche Sackgasse unsere Oberstufen-Abgänger gerieten, war für die Leitung unseres Schulzentrums unerträglich. So starteten sie bereits vor drei Jahren mit einer eigenen Gymnasialklasse. Die ersten Abgänger schrieben vor wenigen Wochen ihre Maturprüfung. Resultate sind noch keine bekannt, aber wir gehen davon aus, dass wir den erfolgreichen Abschluss von über 90 % unserer Schülerinnen und Schüler feiern werden. Für sie wird jetzt der Weg an die Uni frei. Die anderen haben die Möglichkeit, an einer technischen Schule ein Handwerk zu erlernen.

Viel Platz zum Spielen und mehr Geschwister

Kürzlich bot sich ein weiterer Grund zum Feiern: Nach über einem Jahr Bauzeit ist das moderne, von AVC finanzierte Chris Johnson-Waisenheim bezugsbereit. Die Adoptiveltern Emmanuel und Saran Traoré mit ihren 24 Kindern und zahlreichen geladenen und ungeladenen Gästen konnten die Liegenschaft einweihen. Dies kommt einem Wunder gleich, angesichts eines fünfmonatigen Handelsembargos während der Bauphase und der sich verschlechternden Sicherheitslage.

Endlich können die Traoré-Kinder aus ihrem engen Miethaus in der Hauptstadt in ein geräumiges Großfamilienhaus auf dem Land umziehen! Mit einem schier endlosen Fußballplatz zum Spielen! Toiletten und Schlafräume sind in genügender Anzahl vorhanden. Schon bald werden die Traorés weitere ausgesetzte Säuglinge aufnehmen können. Die staatlichen Waisenhäuser platzen aus allen Nähten und gleichen eher Gefängnissen als Heimen. Kaum zu beschreiben, welch großen Unterschied die familiäre Atmosphäre im Leben der hier aufwachsenden Kinder ausmacht! Ihre großen, staunenden Augen und ihr helles, unbeschwertes Lachen sind unser schönster Dank.

AVC Report MaliAVC Report Mali


Informiert bleiben

Jedem Engagement geht der Wunsch voraus, informiert zu bleiben. Wir haben verschiedene kostenlose Angebote für Sie, digital und gedruckt. Bleiben Sie auf dem Laufenden.

Slogan Footer
Sprachwahl DE / EN