Das böse Spiel der Korruption
Auch unsere Arbeit in der Mongolei ist immer wieder Spielball behördlicher Schikanen, sich auf Staatskosten bereichernder Politiker und korrupter Beamten. Willkürlich erlassene Gesetze oder ausgetauschtes Personal führen dazu, dass sich unsere Partner vor Ort regelmässig wieder von Neuem mit dem gleichen alten Papierkrieg herumschlagen müssen.
Eine der unzähligen (und unglaublichen) Geschichten betrifft die Direktorin unserer Partnerorganisation und ihre Familie direkt. Ihr jüngster Sohn hatte diesen Juni sein Abitur als Bester abgeschlossen und liess sich daraufhin für den Studiengang Internationale Beziehungen einschreiben. In diesem Lehrgang sind 50 Studienplätze vorgesehen – so weit, so gut. Doch nur eine Woche vor Semesterbeginn erreichte ihn die Nachricht, dass es für ihn leider doch keinen Studienplatz mehr gibt. Offensichtlich haben finanzstarke Eltern die Zulassung für ihre Schützlinge gekauft und damit den Sohn unserer Direktorin, der die besten schulischen Leistungen vorweisen konnte, verdrängt.
Unter solchen Bedingungen nicht den Mut zu verlieren, verlangt einiges ab. Unser Team vor Ort ist froh und dankbar um die treue Unterstützung und Ermutigung durch AVC. Das Gästehaus zur Schaffung von Arbeitsplätzen und die Obdachlosen-Zentren bringen weiterhin viel Veränderung und Hoffnung in die – im doppelten Sinne – frostige Umgebung.