Stumme Zeugen

Nicht zu übersehen sind die Touristenströme aus aller Welt, die zu den verfallenen Städten pilgern. Steine und noch etwas Architektur … Stumme Zeugen einer untergegangenen Welt im Gebiet der heutigen Türkei. Doch christliche Gemeinden, die suche ich vergeblich.

Wehmut und neuer Impuls  Die Ruinen von Selçuk, dem antiken Ephesus, ziehen Scharen von Besuchern an. So auch mich. Fasziniert stehe ich da, lasse ich die Szene auf mich wirken und denke dabei an Paulus, den Apostel, der hier die bahnbrechende Botschaft vom Reich Gottes verkündete. Auch davon könnten die Steine zeugen. Aber sie ist in Vergessenheit geraten, diese Botschaft der Kraft und Freiheit. Unsere Partner schätzen, dass es in diesem Volk von 84 Millionen Menschen höchstens 8000 Christen gibt. Das wird sich ändern.

Lebendige Zeugen  Morgen startet ein Seminar für Pastoren und Leiter von türkischen Gemeinden. Mit unseren Mitarbeitern schlendere ich nochmals durch die Straßen des historischen Ephesus. Beim Anblick der zahlreichen zerstörten oder in Moscheen umgebauten Kirchen drängt sich uns die Frage auf: »Wie erreichen wir Millionen von Türken mit der Botschaft der Bibel? Was können wir dazu beitragen, dass in den alten Gassen von Ephesus (Selçuk), Smyrna (Izmir) und Antiochia (Antakya) wieder das christliche Leben pulsiert?« Dazu sind wir gekommen. Im dreitägigen Seminar unterrichten und motivieren wir türkische Pastoren, die beste Botschaft der Welt unerschrocken weiterzugeben. Und wir münzen die Theorie gleich in Straßenpraxis um. Dort verteilen wir Neue Testamente, knüpfen Gespräche mit Passanten an und beten nach Möglichkeit für sie. Kleine Schritte auf dem Weg zum großen Ziel, das türkische Volk für Jesus Christus zu begeistern.

Beten wir, dass zu den stummen Zeugen Abertausende neuer hinzukommen und die Türkei wieder zu einem christlichen Land wird. Köklere geri dönüs – zurück zu den Wurzeln.