News Ukraine
19. Januar 2024

Von Depression zu Hoffnung

UKRAINE
Unser Projektleiter hat die Ukraine besucht. In einem sehr persönlichen Bericht spricht er über die Misere des Krieges, aber auch über die Hoffnung in Jesus.

»Wir passieren die Grenze zur Ostukraine. Zuerst ist die Landschaft noch wunderschön mit Weizenfeldern und Mais. Je tiefer wir ins Landesinnere fahren, desto stärker nehmen wir eine depressive Stimmung wahr. Alles ist grau und wie unter einer Glocke der Trostlosigkeit gefangen. In der Stadt sehen wir kaum Menschen, und wenn, dann nur Alte und Invalide. Die jungen Frauen sind mit den Kindern geflüchtet. Zahllose junge Männer sind im Krieg gefallen, viele sind an der Front und andere verstecken sich, um nicht eingezogen zu werden.

Auf beiden Seiten fallen jede Woche 1000 Soldaten. Es fehlt die Kapazität, sie zu beerdigen. Auch die Anzahl Verletzter ist gigantisch. Gleichzeitig geht den Spitälern das Personal aus. In vielen Bereichen des zivilen Lebens ist die Versorgung zusammengebrochen. Der Krieg findet eben nicht nur an der Front statt. Wie wird die Zukunft dieses Landes aussehen?

In AVC-Bussen zum Gottesdienst

Wir erreichen unser Ziel, die Gemeinde unseres Partners Andrey. Hier ist seit einem Jahr eine Erweckung im Gang. Denn wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Erkenntnis, dass bei Jesus Leben zu finden ist, und viele saugen diese Hoffnung auf. Damit die Hunderten von Menschen aus der Umgebung die randvoll gefüllten Gottesdienste und Hauskreise besuchen können, hat AVC mehrere Occasion-Autobusse finanziert. Wiederholt haben wir auch Bibeln drucken lassen und in die Ukraine geliefert, bislang insgesamt 56 000 Stück. Der Mensch lebt nicht von Brot allein – in der Ukraine bewahrheitet sich dies augenfällig.

Dankbare, starke, betende Frauen

Nach einem Abendgottesdienst zwängt sich eine Frau durch die Menge vor der Kirche und schließt mich in die Arme. Sie kann nicht aufhören zu danken: AVC hat ihrem Mann einen speziellen Rollstuhl ermöglicht, durch den der schwer körperlich Behinderte Mobilität und neue Lebensqualität erlangen konnte. Weitere Frauen kommen hinzu, um danke zu sagen für unsere Gaben, für unseren Einsatz. Für diese starken Frauen empfinde ich großen Stolz: Sie geben nicht auf und beten für ihr Land.

Trotz des akuten Mangels an Mitarbeitern hat die von uns unterstützte Gemeinde auch ein Hilfsprojekt unter den zahllosen Kriegswitwen gestartet. Und damit, so denke ich, ist sie auf dem richtigen Weg. An vielen Stellen in der Bibel werden wir aufgefordert, Witwen und Waisen beizustehen – eine Arbeit ganz nach dem Herzen Gottes.«

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