AVC Griechenland KW 36
07. September 2022

Gestrandet am Tor Europas

GRIECHENLAND
Unzählige Flüchtlinge aus Afghanistan und dem Iran stranden in Griechenland. Viele von ihnen befinden sich in schwierigen Situationen und suchen neue Hoffnung.

Unsere Partner vor Ort kümmern sich praktisch um sie und bieten darüber hinaus Freizeitprogramme für Kids und Trainings für Erwachsene an. Kürzlich haben sie uns einige ermutigende Berichte ihrer kirchlichen Arbeit zukommen lassen.

Der 9-jährige Amir und seine Familie gehören einer christlichen Gemeinde in Athen an. Auf der Flucht ist die Familie bereits in zwei Ländern gestrandet. Kürzlich ist Amirs Vater ohne Vorwarnung nach England gegangen. Seine Mutter leidet an Depressionen und kämpft damit, sich um Amirs jüngeren autistischen Bruder zu kümmern. Man kann sich vorstellen, wie instabil Amirs Leben ist und warum Amir das schwierigste Kind in der Sonntagsschule war. Diesen Sommer allerdings veränderte sich sein Herz, während er zwei Wochen lang an unseren Kinderprogrammen teilnahm. Er stellte Fragen zum Leben, wollte wissen, wie man Vergebung bekommen kann. Schließlich meinte er sogar: »Wenn ich groß bin, will ich Sonntagsschullehrer werden.« Wir sind sehr dankbar, beobachten zu dürfen, wie Stabilität und Zuversicht in Amirs Leben kommen.

Murad ist seit zwei Jahren Christ und lebt in Athen. Er ist Angehöriger der Baluchi, einer unerreichten Volksgruppe im Süd-Iran. Murad war sehr zurückhaltend, seiner Familie über seinen Glauben an Jesus zu erzählen: »Wenn ich im Iran wäre und ihnen erzählen würde, dass ich Christ bin, würde mich meine eigene Familie umbringen!« Vor kurzem hat er es doch gewagt, seinen Glauben mit ihnen zu teilen, worauf er Beschimpfungen und Verurteilungen erntete. Murad bittet uns, für ihn zu beten. Es schmerzt ihn, dass sein christlicher Glaube ihn so von seiner Familie zu trennen droht.

Fatima hat an einem unserer Kurse teilgenommen. Während der Einheit über Vergebung musste sie an ihren eigenen Stiefbruder denken. Vor einigen Jahren war er wütend auf sie geworden und hatte sie im Zorn beinahe umgebracht. Als Fatima damals zur Polizei ging, blieb diese aus Angst vor dem einflussreichen Stiefbruder untätig. Stattdessen zwangen die Beamte sie unter Androhung einer Strafe, den Vorfall fallen zu lassen. Viele Jahre war sie verärgert über ihren Bruder und die Regierung. Doch während des Trainings hat sie ihrem Bruder unter Tränen vergeben und ihm einen Brief geschrieben, in dem sie ihm Vergebung zuspricht. Sie betet nun sogar für ihn.

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