
Endlich in Sicherheit
»Eigentlich wollten wir unser Land gar nicht verlassen«, sagt Viktoria. 30 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt, explodieren ständig Bomben. Die Mutter von drei Kindern weiß sich nicht mehr zu helfen. Nach einer Woche Krieg leidet ihr Sohn an Schlafstörungen und sie kann vor lauter Angst nichts mehr essen. Flucht ist für sie die einzige Rettung in dieser ausweglosen Situation. Sie packt das Nötigste ein und verlässt gemeinsam mit zwei befreundeten Familien das Land. Die Ehemänner dürfen mitkommen, da sie alle drei kleine Kinder haben.
Zwei Tage dauert die Reise, bis sie in der AVC-Zentrale in Nidda eintreffen. Es sind die ersten geflüchteten Familien, die dort aufgenommen werden. Erschöpft, aber auch erleichtert, legen sie sich zu Bett. Später erzählt uns Viktoria, dass sie schon lange nicht mehr so gut geschlafen habe. Sie fühlt sich endlich sicher und auch die schöne Gegend hat es ihr angetan. Die Spannung weicht dennoch nicht ganz, denn ein Teil ihrer Familie befindet sich noch immer in der Ukraine. Ihr Bruder darf das Land nicht verlassen und ihre Eltern sind zu alt und zu schwach für eine Flucht.
Trotz all der Qual freuen sich die drei Familien sehr über die entgegengebrachte Gastfreundschaft. »Wir hätten nicht damit gerechnet, so freundlich empfangen zu werden. Vielen Dank für eure Gastfreundschaft und die herzliche Aufnahme. Gott segne euch!«

