AVC News KW 24 Kambodscha
June 15 2022

Brennende Jugend

KAMBODSCHA
Kambodscha ist arm. Finanziell und geistlich. Der Anteil der Christen in dem Land beträgt weniger als 1 %. Dazu kommt die noch immer nicht überwundene tiefe Traumatisierung des Volkes, die in der Schreckensherrschaft der Roten Khmer in den Jahren 1975-1979 wurzelt.

Unsere Mitarbeiterin brach mit einem Team nach Banteay Chhmar auf, einem Ort nahe der Grenze zu Thailand. Ende 2019 verloren aufgrund von Covid etliche Jugendliche, die in Thailand arbeiteten, ihren Job, konnten aber nicht nach Kambodscha zurückkehren. Die finanzielle Unterstützung zahlreicher kambodschanischer Familien blieb deshalb aus. Die im Dorf lebenden älteren Menschen, Kranke und kleinen Kinder konnten sich kein Essen leisten und mussten oft hungern. Unser Team verteilte Lebensmittel und sorgte nicht nur für die leibliche, sondern auch für geistliche Speise. Gemeinsam beteten sie für die Bewohner und brachten ihnen die Gute Nachricht. Viele schöpften Hoffnung, öffneten ihr Herz und übergaben ihr Leben Jesus.

Die Reise ging weiter nach Kampot. 2014 gründete unsere Missionarin mit ihrem Ehemann dort eine Gemeinde. Zu Beginn kamen zehn Leute zu den Gottesdiensten.  Mittlerweile platzt der Gemeindesaal aus allen Nähten und der Gottesdienst wird draußen abgehalten. Unter den Mitgliedern sind viele junge Leute, die später als Missionare, Pastoren oder Lobpreisleiter Gott dienen und die Gute Nachricht an ihr Volk weitergeben möchten. Wir beten, dass sich ihre Wünsche erfüllen und noch viele Menschen in Kambodscha von Jesus hören werden.

In der Fülle der Eindrücke anlässlich gemeinsamer Projektbesuche behält Raja einen besonderen Platz in meinem Herzen. Diese Stadt im äußersten Nordwesten des Landes ist Zentrum okkulter Praktiken. Der Durchbruch bei der dortigen Gemeindegründung gelang in der Folge einiger spektakulärer Heilungen. 2017/18 durchlitten die Menschen dort eine Krisenzeit. Bürgerkrieg und Dürre führten zu Ernteausfällen und Hungersnot. Hilfsgüter über hunderte von Kilometern und durch Rebellengebiet herbeizuschaffen, war nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Nach einer, selbst im geländegängigen Fahrzeug strapaziösen Anreise konnten wir zwei LKW-Ladungen an Getreide in Empfang nehmen und so die ersehnte Hilfe bringen. Neben Gottes Schutz trug Bashirs Geschick maßgeblich zum Gelingen dieser gefährlichen Aktion bei. Später half die Verteilung von Saatgut, die lokale Versorgung in Gang zu bringen. In der Zwischenzeit hat die Gemeinde vier Tochtergemeinden gegründet. In einer neuen Grundschule werden knapp 1000 Kinder unterrichtet. Die Stadt hat sich verändert.

Charisma und Leidenschaft für Jesus Das Charisma und seine Leidenschaft für Jesus halfen Bashir bei der Umsetzung seiner großen Vision. Menschen folgten ihm gerne und waren bereit, erhebliche Opfer zu bringen, um Teil dieser Vision zu sein. Sicher auch deshalb, weil Bashir selbst vollen Einsatz erbrachte. Mit seinem alten Leben hatte er in der Todeszelle des Gefängnisses von Khartum abgeschlossen. Das geschenkte neue Leben war er bereit einzusetzen. Ihm war kein Weg zu beschwerlich; keine Mission zu gefährlich. Das trug ihm während der Zeit im Südsudan Überfälle und Ausplünderung, Inhaftierungen und Folter ein. Dabei blieb er immer ein fröhlicher Mensch mit einer guten Portion Humor – und einer Schwäche für Eis.

Ein schmerzlicher Verlust In Bashir verlieren wir als AVC International einen lieben Freund, einen starken Partner und ein großes Vorbild.

Eduard Schmidt, Leiter von AVC Deutschland: »Was Bashir besonders auszeichnete, waren nicht in erster Linie seine Vision und die großen Erfolge. Es war seine Hinwendung zu Menschen. Egal ob in Afrika oder Europa – er suchte stets das Gespräch mit dem Einzelnen. Ich muss gestehen, dass mir dies manchmal etwas Mühe bereitete. Als ich mit ihm im Südsudan unterwegs war, ärgerte es mich schon ein wenig, wenn er über eine Stunde lang mit einer Mama aus einem weit abgelegenen Dorf sprach – und ich warten musste. Gleichzeitig jedoch war er mir gerade auch in seiner Geduld und Hingabe ein Vorbild. Für Bashir stand immer der Mensch im Mittelpunkt. Trotz der Erfolge seines Dienstes behielt er eine Bodenständigkeit, die mir immer wieder großen Respekt abnötigte.«

Für die weitere Arbeit im Südsudan vertrauen wir Gottes Fürsorge. Bitte denkt in euren Gebeten besonders an dieses Land.

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