AVC Report 4/2022 Afghanistan
September 23 2022

Jesus ist in Afghanistan

AFGHANISTAN
Eine geschwächte und hungernde Bevölkerung wurde Ende Juni von einem schweren Erdbeben getroffen. Dank des beherzten Engagements unserer Partner zeigen sich dennoch Hoffnungsschimmer.

Mehr als die Hälfte der afghanischen Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfe angewiesen; drei Millionen Kindern droht Unterernährung. Als wäre diese Situation nicht schlimm genug, ereignete sich Ende Juni ein verheerendes Erdbeben. Tausende wurden in Ostafghanistan und dem angrenzenden Pakistan aus dem Schlaf gerissen. Über 1100 Todesopfer und etwa 2000 Verwundete waren zu beklagen. Rund 5000 Familien haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren und waren Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert.

In den schwer getroffenen Gebieten hat das Erbeben beinahe die gesamte Versorgung mit Trinkwasser sowie die Kommunikation und Stromleitungen zerstört. Erdrutsche machten Zufahrtstraßen unpassierbar. Teile der Landwirtschaft wurden durch aufbrechende salzhaltige Quellen zerstört. Zwar versuchen die Taliban zu helfen – doch ihre Ressourcen sind mangelhaft. Auf einer Erkundungsfahrt mit Nothilfepaketen und Decken erschraken unsere Partner heftig: Nach sechs Tagen war in den betroffenen Gebieten noch immer kaum Hilfe eingetroffen!

Dank unserer lokalen Partner war es AVC bereits möglich, Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln für einen Monat an die 500 am schwersten betroffenen Haushalte zu verteilen. Damit wollen wir beitragen, eine Hungersnot und der Ausbruch von Infektionskrankheiten wie Cholera zu verhindern. Da unsere Partner als einzige christliche Organisation von den Taliban eine Bewilligung für Nothilfe erhalten haben, können weitere 1000 Großfamilien versorgt werden. Darüber hinaus verteilen wir auch in anderen Gegenden des Landes Nahrung an Hungernde und Verfolgte.

Bahnbrechende Veränderung  Ebenso kümmern sich unsere Partner um den großen geistlichen Hunger in Afghanistan. Seit Jahren führen sie Trainings für neue Christen und künftige Leiter durch. Schon während der Kurse erreichen die Teilnehmenden ihr Umfeld mit der Guten Nachricht von Jesus. Bereits 2019 berichten wir von Omid*, der durch einen anderen Kursteilnehmer zu Christus gefunden hatte. Omid hatte seinen Einfluss als Stammesführer zuvor schamlos ausgenutzt, um Nachbarn betrügerisch um ihr Grundstück zu bringen. Als Omid zum Glauben fand, stellte Jesus sein Leben auf den Kopf. Er entschied, Bestohlenen ihr Eigentum zurückzuerstatten. Sein zuvor von Gewalt geprägtes Familienleben wurde friedlich und freudvoll.

Durch Omids Vorbild haben mittlerweile auch seine Töchter und Ehefrauen zu Jesus gefunden. Weitere Verwandten folgen seinem Beispiel. Unsere Partner sind überzeugt: »Jesus ist in Afghanistan und die Kirche wächst!« Doch ihren neuen Glauben dürfen die Konvertiten keineswegs offen ausleben. Kein Uneingeweihter darf die Veränderung in ihren Herzen bemerken. »Für euch in Europa ist es unvorstellbar – aber diese Christen müssen weiterhin die Moschee besuchen, um nicht aufzufallen. Alles andere würde ein sofortiges Todesurteil bedeuten«, erklären unsere Partner.

Wer kann, flieht  Angesichts der gefährlichen Lage für die Christen sind Flüchtlingsströme aus Afghanistan nachvollziehbar. Unzählige Afghanen haben ihr Land in den vergangenen Monaten verlassen. Viele sind in Griechenland gestrandet. »Die meisten dieser Flüchtlinge sind völlig hoffnungslos und manche haben sich selbst aufgegeben. Sie dachten, ihre Probleme würden im Westen einfach verschwinden. Während den Schulungen merken wir, wie der Heilige Geist in ihnen wirkt. Sie fassen Hoffnung und erkennen, dass wahre Freude nur in Christus gefunden werden kann«. Begeistert erzählen unsere Mitarbeiter, dass dieses Jahr bereits 170 Personen an den Trainings teilgenommen haben!

Unter denen, die sich Jesus zugewandt haben, ist auch eine afghanische Familie mit vier Kindern. Bevor sie nach Athen flüchteten, war die Mutter Vorleserin in der Koranschule. Der Sohn, Amir*, erlebte in einem Kindercamp in Griechenland, wie Gott sein Knie heilte. Von da an besuchte er regelmäßig heimlich die Gemeinde. Doch seine Eltern kamen ihm auf die Spur und waren neugierig, diese Christen kennenzulernen. In der Gemeinde hat Gott ihre Herzen berührt – nun folgt die ganze Familie Jesus Christus.

Auch Mohamed* hat auf seiner Flucht Jesus kennen gelernt. Er erzählt: »Bevor ich euer Training besuchte, hatte ich oft Schlafprobleme. Aber während des Kurses habe ich Gottes Frieden bekommen und konnte nach längerer Zeit endlich meinen Freunden vergeben. Nun schlafe ich auch wieder gut!«

*Namen aus Sicherheitsgründen geändert

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