Projekte im Glutofen
Dschibuti tritt wirtschaftlich und touristisch kaum in Erscheinung. In einem Punkt allerdings gewinnt der afrikanische Ministaat zunehmend an Bedeutung: als Transitland für Waren von und nach dem Binnenland Äthiopien sowie für Menschen, die in andere Länder weiterziehen wollen.
Christen im Untergrund
Dschibuti macht einen traurigen Eindruck. Überall sichtbar ist grosse Armut. Frauen sind in der Öffentlichkeit fast vollständig vermummt – bei Temperaturen, die im Sommer auf 50 °C klettern, eine Tortur. Der Islam ist Staatsreligion.
In Dschibuti gibt es nur rund 400 Personen, die Jesus folgen. Aber sie tun dies heimlich. Sie treffen sich zu »Unzeiten « und meist in Kleingruppen, um nicht aufzufallen, weil sie aufgrund ihres Glaubens benachteiligt und unterdrückt werden. Migranten haben mehr Religionsfreiheit. Dies hilft einheimischen Christen, sich relativ frei unter dem Dach ausländischer Gemeinden zu versammeln.
Unterstützung einheimischer Gemeinden
AVC hat die Kontakte zu einer lokalen christlichen Gemeinde intensiviert, die wir schon seit über 15 Jahren unterstützen – unter anderem durch die Finanzierung von vier Mitarbeitern. Regelmässig finden Menschen durch sie zum Glauben an Jesus; vorwiegend aus der äthiopischen Exilgemeinschaft und solche auf der Durchreise, zunehmend aber auch welche aus der dschibutischen Bevölkerung. Sie kommen zu der kleinen einheimischen Gemeinde dazu.
Der nächste Schritt ist nun die Schulung und Aussendung von Evangelisten. Doch es gibt im ganzen Land keine Bibelschule. Das wird sich ändern! Zusammen mit unseren bewährten Partnern und einer neuen Kontaktperson, die bereits zwölf Bibelschulen in anderen Ländern gegründet hat, werden wir in Dschibuti eine erste, kleine Bibelschule eröffnen. So können wir die Christen gezielt stärken sowie Gemeindegründer und Mitarbeiter ausrüsten.
Bibelschule mit Ausstrahlung
Es ist geplant, zu Beginn zehn Fächer zu unterrichten, deren Inhalte auch einen lokalen Bezug haben. So bieten wir einen Kurs über Diaspora-Glauben für Migranten sowie regionale Kirchengeschichte an. Das Fach »Meinen Glauben bekennen« ist in diesem Umfeld, das für Christen sehr herausfordernd ist, von besonderer Bedeutung. Die Vision ist, dass immer mehr Menschen in Dschibuti Jesus Christus nachfolgen und neue Gemeinden entstehen. Darüber hinaus soll das Projekt auch ins Nachbarland Somalia ausstrahlen. Das Land steht an zweiter Stelle der Länder mit der schlimmsten Christenverfolgung. Ein noch heisserer »Glutofen« als Dschibuti.