Report News Eritrea
September 06 2024

Treu bis zum Ende

ERITREA
Pastor Ghirmay, einer der Gründer der Full Gospel Church in Eritrea, ist im Gefängnis verstorben. Das Vermächtnis seines Glaubens jedoch wird bleiben.

Christen, die nicht der katholischen, evangelisch-lutherischen oder koptisch-orthodoxen Kirche angehören, erleben seit über zwei Jahrzehnten massive Verfolgung in Eritrea. So auch die Mitglieder der Full Gospel Church.

Ein Leben der Hingabe

Pastor Ghimray hat über 60 Jahre im vollzeitlichen Dienst für das Reich Gottes gearbeitet, die Gute Nachricht weitergegeben und Gemeinden gegründet. Durch seinen Dienst fanden zahlreiche Menschen zum Glauben an

Jesus Christus und die Kirche wuchs. Die Verfolgung in seinem Land musste er am eigenen Leib erfahren. Zwei Mal wurde er verhaftet und für Jahre ins Gefängnis geworfen, ohne Anklage oder Gerichtsverhandlung. Ziel dieser willkürlichen Freiheitsberaubungen war und ist es, die Verbreitung des Evangeliums zu verhindern.

Das Vermächtnis

Im Juli 2021 erfolgte Ghimrays zweite und letzte Festnahme. Seitdem saß der gesundheitlich angeschlagene Pastor in einem Hochsicherheitsgefängnis, wo er Anfang Mai dieses Jahres im Alter von 83 Jahren starb. Er hinterlässt seine Frau, fünf Kinder und 13 Enkelkinder. Die Auswirkungen seines Dienstes sind nicht zu übersehen. Sein Leben, das er Gott hingab, und seine Standhaftigkeit im Glauben trotz aller Verfolgung sind unauslöschliche Vorbilder. Sein Sohn sitzt wegen seines Glaubens seit zehn Jahren im Gefängnis – in demselben, in dem sein Vater die letzten Jahre seines Lebens verbrachte, ohne dass er seinen Sohn auch nur ein einziges Mal gesehen hätte.

Viele eritreische Christen haben wegen der Verfolgungen ihr Land verlassen. Von denen, die geblieben sind, wurden Tausende inhaftiert. Einige haben die Folter und die Krankheiten in den Haftanstalten und Lagern nicht überlebt. Unser Partner schreibt: »Das ist das normale Leben in Eritrea. Pastor Ghirmay war einer von denen, der sein Leiden ertrug und seinem Glauben bis zum Ende treu blieb.«

An der Seite der Verfolgten

AVC unterstützt die Versorgung gefangener Christen und ihrer Angehörigen. Oft sind die Verhafteten Alleinverdiener ihrer Familien. Mit der Festnahme bricht das Einkommen weg. Für die Mütter ist es dann sehr schwierig, sich und die Kinder durchzubringen. Über unsere Partner können wir ihnen mit Geld, Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten und dergleichen tatkräftig helfen und sie dadurch ermutigen. Sie erleben ganz praktisch, dass wir sie nicht vergessen haben, sondern an ihrer Seite stehen.

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