Gesundes Wasser
Vor sieben Jahren wurde Nepal von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht. Die Naturkatastrophe von 2015 brachte Tod und die komplette Zerstörung vieler Dörfer mit sich. Zudem versperrten Geröllmassen den Menschen den Zugang zu Frischwasserquellen. Das Trinkwasser, insbesondere im flachen, an Indien grenzenden Süden, ist seither von Schwermetallen vergiftet.
In der Folge wurde ein Bio-Sandfilter entwickelt, das Schwermetalle bindet und das Wasser von Viren und Bakterien reinigt. Im Rahmen eines ersten Hoffnungsnetz-Projekts bildeten Experten zwölf Personen in Nepal im Bau dieser Bio-Sandfilter aus. AVC beteiligte sich an den Kosten von Produktion und Inbetriebnahme und stellte dank seines guten Netzwerks den Kontakt zu stark betroffenen Dorfgemeinschaften her.
Gereinigtes Trinkwasser im Flachland In den folgenden Jahren wurden 700 Bio-Sandfilter an über 2000 Familien verteilt. Ein Filter wird von mehreren Familien genutzt und liefert täglich bis zu 80 Liter sauberes Trinkwasser. Zu Beginn waren die Dorfbewohner eher skeptisch. Sie hatten sich an die rostige Farbe des verunreinigten Wassers gewöhnt. Unsere Partner mussten viel Überzeugungsarbeit leisten. Doch dann stellten die Leute fest, dass sie bei Verwendung des Filters viel weniger an Bauchschmerzen, Kopfweh und Durchfall litten. Dank des sauberen Trinkwassers profitieren nun ganze Dorfgemeinschaften von besserer Gesundheit und damit von einer höheren Lebensqualität.
Nach den guten Erfahrungen der vergangenen Jahre werden nun im Folgeprojekt »Bio-Sandfilter für Nepal« weitere Dorfgemeinschaften mit sauberem Trinkwasser versorgt. 60 Sandfilter der neuen Serie konnten bereits verteilt werden. Die Herstellung ist aufwändig und verlangt Fingerspitzengefühl, doch das örtliche Team hat inzwischen viel Erfahrung erlangt.
Sauberes Wasser in den Bergen Mangel und Qualität des Wassers sind nicht nur im Flachland ein Problem. Auch in gebirgigen Lagen engagieren wir uns aktiv in der Versorgung der ländlichen Bevölkerung mit dem kostbaren Nass. Je höher man steigt, desto weniger ist davon vorhanden. Nicht selten müssen die Bewohner dieser Ansiedlungen kilometerweit bis zur nächsten Quelle laufen, um es zu holen. Meist sind es die Frauen oder Kinder, denen die zeitraubende und kräftezehrende Aufgabe aufgebürdet wird.
Schon bei trockenem Wetter ist das Schleppen der mit Wasser gefüllten Krüge, Eimer oder Töpfe eine Herausforderung. In der Regenzeit kommt es häufig zu Unfällen, weil die schwer beladenen Dorfbewohner mit ihren Flipflops auf den glitschigen Gebirgspfaden ausrutschen und sich dabei verletzen.
Wasser verändert das Leben der Gemeinschaft AVC setzt sich zudem für den Bau von Wasserleitungen für Dorfgemeinschaften ein, für welche das Beschaffen von Trinkwasser ein Problem ist. Wir finanzieren das Material, die Einheimischen verlegen die Schläuche aus robustem Kunststoff unter der Erdoberfläche. Wo das Gelände felsig ist, verlaufen die Rohre oberirdisch. Meist spendet die Bepflanzung Schutz und Schatten.
Das Wasser wird in natürlichen oder künstlichen Reservoirs gesammelt, die von Dorfbewohnern instand gehalten werden. Bevor es durch die Rohrleitungen fließt, wird das Wasser auf seine Qualität geprüft und bei Bedarf gefiltert. Ein für alle zugänglicher Wasserhahn mitten im Dorf verbessert das Leben der ganzen Gemeinschaft.
Mehr Zeit für die Schule Weil wir nicht in der Lage sind, allen zu helfen, gehen wir Schritt für Schritt vor. Wo die größte Not herrscht, erfahren wir durch die Pastoren christlicher Gemeinden, die ihre Dörfer haargenau kennen. Bereits gibt es eine Warteliste von Dörfern, die im nächsten Jahr Wasserleitungen erhalten sollen. Insbesondere wird damit der Alltag der Frauen erleichtert, und die Kinder können sich etwas mehr auf die Schule konzentrieren.
Auch zur Schule laufen die Kinder meist kilometerweit. Der Unterricht fängt in den sehr frühen Morgenstunden an, weil die Kinder am Nachmittag noch bei der Feldarbeit mithelfen müssen. AVC unterstützt in Nepal Familien, die das Schulmaterial nicht bezahlen können und deshalb ihre Kinder nicht zur Schule schicken. Unsere Hilfe ermöglicht es jungen Menschen, nach der Schule einen Beruf zu erlernen und für die mittellose Familie ein Einkommen zu generieren.
Gottes Liebe gibt menschliche Würde Selbst wer gesund ist, kann in Nepal oft nur mit Müh und Not überleben. Um wieviel schwieriger ist es da für eine Familie mit einer behinderten Person! Menschen mit einer Behinderung unterstützen wir mit Zuwendungen für die spezielle Pflege oder mit Hilfsmitteln wie Gehilfen oder Rollstühle.
Mit unseren sozialen Projekten bringen wir auch die Gute Nachricht nach Nepal. Hier wächst die christliche Gemeinde trotz Verfolgung. Viele Nepalesen erleben Heilung, wenn Christen mit ihnen beten. Durch ihre Hinwendung zu Jesus entrinnen sie dem knechtenden Kastensystem und werden sich durch die Erfahrung von Gottes Liebe ihrer menschlichen Würde bewusst.