Report News Bangladesch
February 21 2025

Im Niemandsland

BANGLADESCH
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Seit Jahren haust die zehnköpfige Familie Dolma* in einer kleinen, dunklen Hütte in Kutupalong, dem größten Flüchtlingscamp der Welt. Es ist Teil des Bezirks Cox’s Bazar, in dem insgesamt etwa eine Million Rohingya-Flüchtlinge leben. In den Straßen herrscht dichtes Menschengewimmel. Eine Hütte grenzt an die andere, ganze Hügel sind vollgepfropft mit einfachen Behausungen. Das Abwasser verläuft in offenen Gräben und verbreitet üble Gerüche. Als Toiletten dienen öffentliche Latrinen.

Der Wunsch der Familie Dolma ist, nach Myanmar zurückzukehren. Die Dolmas sind Angehörige des muslimischen Volksstamms der Rohingya. Diese sind ab 2017 zu Hunderttausenden aus dem buddhistischen Myanmar geflohen, wo sie massiver Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt waren.

Sie sind staatenlos, weil ihnen die myanmarische Regierung die Staatsbürgerschaft verweigert.

Kutupalong ist riesig und in verschiedene Untercamps unterteilt. Bei ihrer Ankunft müssen sich die Familien zuerst registrieren und kommen ins Transitcamp. Später wird ihnen ein Wohnplatz zugewiesen, und sie erhalten etwas Bambus und wasserdichtes Tarp, um sich eine Hütte zu bauen.

An öffentlichen Brunnen können alle Familien einmal pro Tag frisches Wasser holen. Jede Person erhält zudem eine tägliche Essensration, die jedoch nur knapp den Mindestbedarf an Kalorien deckt. Schwangere und Kinder sind oft mangelernährt.

Ohne Bewilligung darf niemand das Camp verlassen oder betreten. Nur dank Beziehungen erhalten wir Einlass. Aktuell haben wir drei Kontaktmänner im Camp, die selbst Rohingya-Flüchtlinge sind. Sie besuchen die schätzungsweise 100 hier lebenden christlichen Familien, evangelisieren und helfen, wo sie können. Unser Ziel ist, durch unsere Partner auch Jüngerschaftskurse im Camp anzubieten.

Es kommt vor, dass die christlichen Familien von den Muslimen angegriffen oder ihre Hütten zerstört werden. In solchen Fällen kommen die Betroffenen zurück ins Transitcamp. Doch dieses wird so streng geführt wie ein Gefängnis. Aktuell leben 15 christliche Familien dort. Sie beten für eine baldige Umsiedlung in andere Camps. In ihrer Perspektivenlosigkeit ist es Jesus, der ihnen Hoffnung fürs Leben gibt.

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