Das »glücklichste« Gefängnis der Welt

Das Königreich Bhutan preist sich als das glücklichste Land der Welt. Aber nicht alle sind so glücklich. Weil der Buddhismus und Hinduismus in der Verfassung der konstitutionellen Monarchie verankert sind, wird die Ausübung des christlichen Glaubens als »schweres Verbrechen« eingestuft. Aktive Christen müssen sich sehr bedeckt halten, sonst drohen ihnen Gefängnisstrafen bis zu 30 Tagen.

Gott aber ist im kleinen Himalaya-Staat sehr deutlich am Wirken. In den vergangenen 25 Jahren sind 400 kleine Gemeinden entstanden, die sich in Privathäusern treffen. Zum Glauben an Jesus kommen, oft durch Heilungen, auch Hindupriester und buddhistische Mönche. Innerhalb ihrer Anhängerschaft geben sie dann die Gute Nachricht weiter.

Da alles im Verborgenen geschehen muss, ist Jüngerschaft eine Herausforderung. Bibelunterricht ist dringend nötig. Die Übersetzung der Heiligen Schrift in die Dzongkha-Sprache ist abgeschlossen und wurde vor wenigen Monaten revidiert. Bibeln in dieser lokalen Sprache wurden im Land gedruckt und sind schon im Einsatz. Es braucht aber auch Bibeln auf Nepali. Diese können in nur sehr kleinen Mengen über die Grenze geschmuggelt werden, weshalb sie Mangelware sind.

Mit dem Geheimdienst auf den Fersen ist es für Christen in Bhutan heikel, Besuch aus dem Ausland zu bekommen. Spione und Verräter finden sich auch in den eigenen Reihen. Haben die Evangelisten und Gemeindegründer, die unsere Partner sind, Angst? »Ja, manchmal schon«, antworten sie, »die Situation ist schlimm. Aber wir machen weiter. Es bedeutet uns viel, wenn ihr uns besucht. Und bitte bringt Bibeln mit!«